Zeitgemäße Lernkultur in der Sekundarstufe I
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Individuelle Förderung / Differenzierung
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Theoretische Hinweise
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Praktische Hinweise
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Anforderungsbereich
Begriffsklärung
Anforderungsbereiche beschreiben die Komplexität einer Kompetenz.
Für die Gestaltung des Unterrichts, die Erstellung von Aufgaben und die Bewertung von Unterrichtsbeiträgen werden den Anforderungsbereichen folgende grundlegenden Eigenschaften zugeschrieben:
Anforderungsbereich I: Reproduzieren
Anforderungsbereich II: Zusammenhänge herstellen
Anforderungsbereich III: Verallgemeinern und Reflektieren
Somit ergibt sich für Aufgaben im Kontext des Lehrens und Lernens in der digitalen Welt eine Unterteilung in drei Gruppen:
- Aufgaben, die das Verstehen vorbereiten, indem sie Vorwissen auch digital aktivieren, reproduzieren oder erweitern
- Aufgaben, die das Verstehen und Herstellen von Zusammenhängen auch digital unterstützen
- Aufgaben, die unter Einbezug digitaler Medien zu einer weiterführenden oder vertiefenden Auseinandersetzung mit den Inhalten und eigenen Lösungen anregen
Da Wissen in der digitalen Welt jederzeit verfügbar ist, müssen die fachspezifischen Anforderungsbereiche unter Einbezug des Medienkompetenzrahmens betrachtet werden.
innerhalb LMS
★★★ Die Aktivität Lektion bietet eine Möglichkeit, Lernmaterial strukturiert aufzubereiten. Eine Lektion besteht aus einer Sammlung von Seiten, wobei die Lernenden am Ende der Seite eine Auswahl treffen müssen, die sich auf den Inhalt der Seite bezieht. Bei richtiger Auswahl gelangen sie auf die Folgeseite. Der Lernprozess erfolgt somit sehr klar kleinschrittig und chronologisch strukturiert, wodurch der Schwierigkeitsgrad gesteigert bzw. angepasst werden kann.
★ Mit Hilfe der Aktivität Board können Informationen für unterschiedliche Anforderungsniveaus festgehalten, strukturiert und geordnet präsentiert werden.
Weitere Hinweise zu der genannten Möglichkeit in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Auf digitalen Pinnwänden können Informationen für unterschiedliche Anforderungsniveaus festgehalten, strukturiert und geordnet präsentiert werden. Inhalte können in Textform, als Bild, Video, Audiodatei, PDF, als Link oder als Mischform dargestellt und verschiedenen Nutzenden mit unterschiedlichen Anforderungen individuell verfügbar gemacht werden.
"TaskCards" bietet eine datenschutzkonform nutzbare Möglichkeit. Die Kommentarfunktion ermöglicht Feedback.★ Falls es darum geht, dass die deutsche Sprache nicht gut verstanden wird, eignen sich Übersetzer-Apps oder Webseiten (z.B. deepl.com). Die Lernenden können im angezeigten Text Wörter anklicken und kopieren, die sie nicht verstehen, sie werden ihnen dann in ihre voreingestellte Sprache übersetzt.
H5P
H5P-Inhaltstypen lassen sich individuell differenziert für jede Lerngruppe einsetzen. Die Übungen erlauben Differenzierung in Bezug auf Anforderungsniveau und bieten vielfältige Möglichkeiten zum Kompetenzaufbau und zur Wissensabfrage. Manche Inhaltstypen ermöglichen es, Ergebnisse festzuhalten, bei denen Punktzahlen und Zeiten angezeigt werden.
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Barrierefreiheit
Begriffsklärung
Barrierefreiheit bedeutet grundsätzlich, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten und Wohnungen, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Verankert sind die gesetzlichen Grundlagen für Webseiten in der Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung - BITV 2.0). Die Forderungen beziehen sich auf textuelle und nicht textuelle Informationen, Interaktionen, mobile Anwendungen wie Dokumente, Videos, Audiodateien und die Bearbeitung von Dokumenten. Digitale Medien können dabei Online-Lerninhalte durch zusätzliche adaptive Funktionen bereichern. Die Texte einer Internet-Seite sollten beispielsweise lesbar und verständlich sein für alle Nutzenden. Für visuelle Informationen werden auf Basis einer mathematischen Formel Mindestwerte für das Kontrastverhältnis zwischen Vorder- und Hintergrund empfohlen. Präzise wird dies aus einer Formel berechnet, welche den Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)) entspringt. Die Wahrnehmbarkeit von Bildern kann z.B. mit Hilfe von Alternativ-Texten gelingen, die über Fotos gelegt oder Videos beigefügt werden. Nützlich ist es auch, wenn Inhalte auf verschiedene Arten dargestellt werden können, ohne dass Informationen oder Struktur verloren gehen. Erläuterungen in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache sollen in Bezug auf Informationen zu den wesentlichen Inhalten gegeben werden. Der Standard basiert auf vier Prinzipien für barrierefreie Webauftritte:
- Wahrnehmbarkeit,
- Bedienbarkeit,
- Verständlichkeit und
- Robustheit.
„Für die Bereitstellung von Informationen in Leichter Sprache im Internet oder Intranet gelten die folgenden Vorgaben:
- Abkürzungen, Silbentrennung am Zeilenende, Verneinungen sowie Konjunktiv-, Passiv- und Genitiv-Konstruktionen sind zu vermeiden.
- Die Leserinnen oder Leser sollten, soweit inhaltlich sinnvoll, persönlich angesprochen werden.
- Begriffe sind durchgängig in gleicher Weise zu verwenden.
- Es sind kurze, gebräuchliche Begriffe und Redewendungen zu verwenden. Abstrakte Begriffe und Fremdwörter sind zu vermeiden oder mit Hilfe konkreter Beispiele zu erläutern. Zusammengesetzte Substantive sind durch Bindestrich zu trennen.
- Es sind kurze Sätze mit klarer Satzgliederung zu bilden.
- Sonderzeichen und Einschübe in Klammern sind zu vermeiden.
- Inhalte sind durch Absätze und Überschriften logisch zu strukturieren. Aufzählungen mit mehr als drei Punkten sind durch Listen zu gliedern.
- Wichtige Inhalte sind voranzustellen.
- Es sind klare Schriftarten mit deutlichem Kontrast und mit einer Schriftgröße von mindestens 1.2 em (120 Prozent) zu verwenden. Wichtige Informationen und Überschriften sind hervorzuheben. Es sind maximal zwei verschiedene Schriftarten zu verwenden.
- Texte werden linksbündig ausgerichtet. Jeder Satz beginnt mit einer neuen Zeile. Der Hintergrund ist hell und einfarbig.
- Es sind aussagekräftige Symbole und Bilder zu verwenden.
- Anschriften sind nicht als Fließtext zu schreiben.
- Tabellen sind übersichtlich zu gestalten.“
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/bitv_2_0/anlage_2.html
innerhalb LMS
★ ★ ★ Eine automatische Sprachausgabe lässt sich umsetzen mit einem entsprechenden Code in html:
https://github.com/mattgig/Sprachausgabe-in-Moodle/blob/main/Sprachausgabe.html
Damit wird gedruckter Text zugänglich, z. B. für Menschen mit Seheinschränkungen oder Leseschwierigkeiten.
außerhalb LMS
★ Assistive Technologien
Texterkennungstools ermöglichen es durch OCR-Apps gedruckten Text fotografieren, scannen und vorlesen zu lassen. Damit wird gedruckter Text zugänglich, z. B. für Menschen mit Seheinschränkungen oder Leseschwierigkeiten.
Spracherkennungstools wandeln gesprochenen Text in schriftlichen Text um – das bietet viele Chancen für Menschen mit Hörbehinderung, für Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. Legasthenie und für Menschen mit motorischen Schwierigkeiten.
Bedienungshilfen sind in Computer, Tablets und Smartphones vorinstallierte Hilfen für Menschen mit Behinderung. Es gibt sie für unterschiedliche Betriebssysteme und man findet sie in den Einstellungen.
★ ★ LearningApps ist eine Web-Anwendung, die es ermöglicht, kleine interaktive Unterrichtsbausteine bzw. Aufgaben (Apps) zu nutzen, zu verändern oder selbst zu erstellen. Die Aufgaben können zum Teil mit Audiodateien barrierefrei gestaltet werden. Eine Einbettung in LMS ist per iFrame oder als Scorm möglich.
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Diagnostik
Begriffsklärung
Diagnostik wird im Unterricht eingesetzt, um Lernprozesse individuell auf die Lernenden anzupassen und gezielt die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Grundsätzlich gibt es standardisierte und nicht standardisierte Verfahren. Es geht bei der Diagnostik um gezielte und kriterienorientierte Beobachtung, das Lehr-Lern-Gespräch und die Lernstandserhebung. Während die Beobachtung (durch eine Lehrperson) und das Lehr-Lern-Gespräch ausschließlich analoge Verfahren sind, können Lernstandserhebung und Lernprozessanalyse sowohl analog als auch digital gestützt durchgeführt werden. Formative Diagnostik sollte in den laufenden Unterricht eingebettet werden, mit wenig Aufwand durchführbar sein und einer Schülerin oder einem Schüler den eigenen Lernfortschritt aufzeigen, was auch digital umsetzbar ist.
Zu den individuellen Lernvoraussetzungen gehört all das, was Lernende an Kenntnissen und Fertigkeiten, Einstellungen, Denkmustern und Motiven, aber auch an Verhaltensstrategien in eine Lehr-/Lernsituation mitbringen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse bilden eine Grundlage für die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien, -methoden und die Gestaltung einer möglichst optimalen Lernumgebung. Der ausgeprägte Informationsfluss, welcher den Lernenden aktuell durch die Nutzung digitaler Medien zur Verfügung steht, beeinflusst und verwandelt die Lernvoraussetzungen ständig, unabhängig vom Unterricht.
innerhalb LMS
Innerhalb eines LMS-Kurses können unterschiedliche Aktivitäten zur Verfügung gestellt werden, die von den Kursteilnehmern online aufgerufen bzw. ausgeführt werden können.
★★ Die Aktivität Test eignet sich für die flexible Programmierung einer formativen Diagnostik, sowohl durch unterschiedliche Test- und Übungsaufgabenformate als auch durch vielfältige Möglichkeiten für die Rückmeldung und Analyse von Ergebnisdaten. Lehrkräfte können mit der Teilnehmerübersicht das Gesamtergebnis der Klasse bzw. einzelner Schülerinnen und Schüler in den Testmodulen und für die gesamte Klasse einsehen.
Exemplarisch kann hier eine Studie zur Verlaufsdiagnostik und Förderung im Lernbereich Sprachbetrachtung in der Sekundarstufe I mit Moodle eingesehen werden.
Weitere Hinweise zu der genannten Möglichkeitr in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
Für digitale diagnostische Verfahren zur fachspezifischen formativen Beobachtung, Befragung, Testung sind z.T. digitale Unterrichtsassistenten der Schulbücher nutzbar.
H5P
Die meisten H5P-Inhaltstypen können für kurze, unterrichtsbegleitende Diagnoseaufgaben verwendet werden. Bei der Auswertung werden die gegebenen Antworten mit den zuvor vom Ersteller als richtig markierten Antworten verglichen und die Auswertung ausgegeben.
★ ★ Metakognitive Fähigkeiten können mit dem Inhaltstyp Documentation Tool gefördert werden.
Allerdings eignet sich H5P nur bedingt, um Kompetenzen in den Bereichen Kreativität oder Kommunikation zu diagnostizieren.
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Feedback
Begriffsklärung
In der veränderten Unterrichtsgestaltung in der digitalisierten Welt bekommt Feedback eine neue Dimension. Unterschieden wird zwischen summativem und formativem Feedback. Während bei einem summativen Feedback eine abschließende, zusammenfassende Rückmeldung über die Gesamtsumme der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten gegeben wird, ergründet formatives Feedback den Lernstand und die Annäherung an Lernziele und zeigt ggf. vorhandenes Wissen oder Nichtwissen, Fehlerarten und Verständnis zu einem bestimmten Zeitpunkt auf. Feedback kann durch Lehrkräfte oder aber auch durch Peers erfolgen. Konstruktives, strukturiertes Peer-Feedback sollte so oft wie möglich im Präsenzunterricht eingeübt werden. Automatisiertes Feedback kann auch zur Entlastung der Lehrkräfte beitragen.
innerhalb LMS
Lehrkräfte können Feedback geben mit systeminternen Badges, Video- oder Audiofeedback, Annotationen in abgegebenen PDF, Smileys, etc.
★ ★ Die Aktivität Test erlaubt es, Tests mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fragetypen (u.a. Multiple-Choice-Fragen, Wahr-Falsch-Fragen und offene Kurzantwort-Fragen) zu erstellen und im Kurs als diagnostisches Instrument oder zur Lernstandserhebung zu Beginn einer Lerneinheit einzusetzen. Die Fragen werden in einer Fragensammlung gespeichert. Tests können so konfiguriert werden, dass sie mehrfach bearbeitet werden können. Jeder Bearbeitungsversuch wird automatisch bewertet, wobei die Lehrkraft entscheiden kann, ob zu einer Antwort der Lernenden eine Rückmeldung gegeben und/oder die richtige Lösung angezeigt werden soll.
★ Die Aktivität Aufgabe ermöglicht es den Lernenden, Lösungen abzugeben, zu denen die Lehrkräfte digital per Annotation, Audio oder Video Feedback geben. Die Aktivität kann multimedial, also sowohl schriftlich als auch per Audio, Foto oder Video, erledigt werden. Die Aktivität dient zur Dokumentation der Bewertung und des Feedbacks. Aufgaben sind darüber hinaus geeignet, die Lernenden durch Nutzung des Kalenders an den Termin zur Bearbeitung zu erinnern.
★ ★ Ein Lernpaket ist eine Aktivität in Moodle, die es Lehrkräften ermöglicht, extern erstellte SCORM-Pakete (Lerneinheiten) in Moodle einzubinden. SCORM (Sharable Content Object Reference Model) ist ein Referenzmodell für wiederverwendbare elektronische Lerninhalte, das Standards und Spezifikationen umfasst, um webbasierte Lerninhalte in verschiedenen Plattformen bereitzustellen. Z.B. Learning Apps können so eingebunden werden und ermöglichen dann eine Kontrolle durch die Lehrkraft im Gradebook.
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Individuelles und umfassendes Feedback an Lernende über Audio-Feedback gelingt z.B. über eine Speicherung der Audiodatei in einer eigenen Cloud oder über eine Webanwendung (z.B. Qwiqr). Die Weitergabe an die Lernenden kann z.B. über die Erstellung von QR-Codes zu den Audioaufnahmen erfolgen. Ein gesprochenes individuelles Feedback kann zur Motivation, Bewertung oder zur Erläuterung geeignet sein.
★ Videokonferenzen ermöglichen einen Echtzeit-Austausch zur Beratung zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Orten über Audio- und Videokommunikation. Hinsichtlich der Eignung und der Einsatzmöglichkeit ist zwischen den Jahrgangsstufen, Fachbereichen und der individuellen Lernausgangslage der Lerngruppen zu differenzieren. Auch technische Voraussetzungen (internetfähiges Gerät, Kamera und Mikrofon) müssen gegeben sein.
Die Nutzung von Videokonferenzen kann eine Ergänzung zum Regelunterricht darstellen. Hier finden Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zur individuellen Beratung (z.B. durch Einzelgespräche).
Eine regelmäßige Nutzung im Präsenzunterricht bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, auch im Verhinderungsfall (z.B. durch Quarantäne) am Unterricht teilzunehmen. Dies setzt eine konzeptionelle und pädagogische Planung eines Hybridunterrichts voraus.
H5P
Abhängig von den Einstellungen der H5P-Aktivität kann es eine Bewertung geben. Teilnehmende sehen dann ihre Versuche, wenn sie auf den Button "Meine Versuche ansehen" rechts oben klicken.
In der Übersicht zeigt die Erfolg-Spalte an, ob 100% erreicht wurden. Die Abschluss-Spalte zeigt an, ob die H5P-Aktivität bis zum Ende bearbeitet wurde.
★★★ Bei dem Inhaltstyp Question Set können mehrere Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades angelegt werden, die nacheinander gelöst werden. Es gibt sowohl zu jeder Frage einzeln als auch am Ende eine Rückmeldung.
★ Auf eine Frage beim Inhaltstyp Multiple Choice folgen mehrere Antworten, die als Optionen bezeichnet werden. Damit kann man mehrere korrekte Antworten wählen. Um zu differenzieren, kann die Lehrkraft zu jeder Option (=Antwort) Rückmeldungen eintragen, z. B. Erklärungen, wieso eine vom Nutzer gewählte Antwort falsch oder richtig war. „Wiederhole“- oder „Zeige Lösung“-Buttons ermöglichen wiederholte Bearbeitung und / oder computergenerierte Auflösung.
★ Bei der Wahrnehmungsübung Find Multiple Hotspots sind auf einem Bild bestimmte Felder zum Anklicken markiert. Es müssen diejenigen Felder gefunden werden, die zu einer übergeordneten Frage passen. Bei jedem richtigen Feld kann eine weitere Erklärung erscheinen, bei einem falschen Feld kann eine Erläuterung angegeben werden, warum es nicht angeklickt werden sollte.
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Interesse
Begriffsklärung
Unter Interesse versteht man die Aufmerksamkeit, die eine Person an einer Sache aufbringt. Je größer diese Anteilnahme ist, desto stärker ist das Interesse der Person für diese Sache. Auch die Vorlieben oder die Hobbys einer Person werden als Interessen bezeichnet. Die Lernenden wählen im Rahmen einer Lernsituation einzelne Aspekte, mit denen sie sich ausführlich beschäftigen. Manchmal fällt es schwer, die Interessen der Schülerinnen und Schüler zu erkennen.
innerhalb LMS
★ ★ Ein Wiki ist eine Kollektion von gemeinschaftlich erstellten Webseiten. Mit dem Wiki kann kollaboratives, kreatives und interessengeleitetes freies Arbeiten an Texten ermöglicht werden. Die Lernenden können gemeinsam den Inhalt der Wiki-Seiten erstellen, erweitern und verändern. Ein Wiki kann auch Visualisierungen und Links enthalten.
★ Die Aktivität Board ermöglicht kreatives und interessengeleitetes freies Sammeln von Texten, Bildern und anderen Dateien.
★ ★ Die Aktivität Datenbank erlaubt es, Einträge zu allen vorstellbaren interessengeleiteten Themen anzulegen, anzusehen, zu sammeln, zu präsentieren und zu durchsuchen. Das Format und die Struktur dieser Einträge ist nahezu unbegrenzt und beinhaltet Bilder, Dateien, Links/URL, Zahlen und Texte sowie vieles mehr. Die einzelnen Spalten der Tabelle sind Datenfelder von einem bestimmten Datentyp, z.B. Text, Zahl, Datei usw. Die Einträge können in anderen Tabellen und in allen Aktivitäten im Kurs verlinkt werden, wenn die automatische Verlinkung aktiviert wird. Auch Kommentare sind möglich.
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Eine digitale Pinnwand ist eine Internetseite, auf der Informationen gemäß eigener Interessen festgehalten und geordnet präsentiert werden können. Inhalte können in Textform, als Bild, Video, Audiodatei, PDF, als Link oder als Mischform dargestellt werden.
★ Kollaborative Tools wie Etherpads dienen dazu, dass alle Schüler und Schülerinnen Ideen, Begriffe oder Inhalte zu einem bestimmten Thema sammeln können. Dies aktiviert zum einen die Verknüpfung zum Vorwissen und erinnert an bereits Gelerntes. Zum anderen unterstützt es Lernende, die ggf. nicht so viele kreative Ideen haben oder das genannte Oberthema noch nicht so sehr mit Inhalt füllen können, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und ggf. dann eigene Ideen anhand der Erläuterungen anderer zu entwickeln. Dies wird auch als Nutzung von Schwarmintelligenz bezeichnet.
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Lerntempo
Begriffsklärung
Die Geschwindigkeit, mit der Lernende neue Lerninhalte erfassen, wird als Lerntempo bezeichnet. Das Lerntempo kann für die gesamte Klasse (oder den Klassendurchschnitt) oder aber für jede Schülerin und jeden Schüler individuell bestimmt werden. Differenzierter und individualisierender Unterricht hat u.a. das Ziel, den unterschiedlichen Lerntempi gerecht zu werden. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Lernende schneller oder langsamer bei der Arbeit sind: Präzision, Ablenkbarkeit, Strukturiertheit, Oberflächlichkeit, Perfektionismus etc. Lernende sollten aus diesen Gründen in eigener Lerngeschwindigkeit ohne Zeitdruck arbeiten dürfen, doch möglichst auch in den Austausch mit anderen kommen.
innerhalb LMS
Über LMS können die unterschiedlichen Lern- und Arbeitsgeschwindigkeiten der Lernenden unterstützt werden, indem Abgabetermine variabel eingestellt und die Bearbeitungszeit ggf. auch verlängert werden.
Entsprechend des individuellen Lerntempos der Lernenden kann digital ein persönlicher Lernpfad von der Lehrkraft angelegt werden. Lernpfade können sich z.B. in der Anzahl und dem Schwierigkeitsgrad der enthaltenden Aufgaben voneinander unterscheiden.
Derartige Lernpfade können mit Hilfe folgender Aktivitäten erstellt werden:- ★ ★ ★ Lektion
- ★ ★ ★ Lernlandkarte
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
H5P
Alle Übungen können beliebig oft in eigenem Lerntempo wiederholt werden und die Versuche bzw. Ergebnisse werden der Lehrkraft im Gradebook angezeigt. Computergesteuertes Feedback oder auch inhaltliche Rückmeldungen sorgen für Erfolgserlebnisse und Motivation.
★ ★ ★ Ein Interactive Video beispielsweise ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Das Video stoppt, es erscheint eine Aufgabe und das Video wird erst fortgesetzt, wenn die Aufgabe beantwortet wurde. So kann die Information aus dem Video gefestigt werden. Je nach Kompetenz durchlaufen die Lernenden das Video individuell in eigenem Tempo beliebig oft.
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Multimediale Unterstützung
Begriffsklärung
Der Begriff Multimedia bezeichnet Inhalte und Werke, die aus mehreren (meist digitalen) Medien bestehen können: Text, Fotografie, Grafik, Animation, Audio und Video. Oft können vorhandene Materialien digital mit Hilfe von multimedialen Elementen ergänzt oder angepasst und somit der Lernprozess erleichtert und unterstützt werden.
Unterschiedliche Repräsentationsformen ermöglichen Teilhabe z.B. durch:
- akustische Aufgabenerläuterungen
- mündliche Produktion von Arbeitsergebnissen
- Videos
innerhalb LMS
★ In einem Glossar können zu jedem Eintrag Dateien hinzugefügt werden, mit Tags verschlagwortet und eine Autoverlinkung pro Eintrag über den gesamten Kurs aktiviert werden. So kann der verschlagwortete Begriff mit zusätzlichen Audio-oder Videodateien erläutert werden und ermöglicht dadurch individuelle Förderung.
Diese Möglichkeit besteht u.a. auch bei der Aktivität Aufgabe (s. auch Barrierefreiheit).
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Die Bildungsmediathek NRW liefert differenzierte Informationen, die mit Hilfe von Audio- und Videodateien zu vielen Wissensgebieten aufbereitet und somit verständlich aufbereitet sind.
★ E-Books dienen der multimedialen Präsentation.
★ Aufgaben können auf interaktiven Arbeitsblättern bereitgestellt werden. So können beispielsweise Audiofiles hinterlegt oder die Schriftgröße sowie Hintergründe verändert werden, um so körperliche Einschränkungen, Lernstärken oder -schwächen durch Assistenzfunktionen zu berücksichtigen.
★ ★ LearningApps ist eine Web-Anwendung, die es ermöglicht, kleine interaktive Unterrichtsbausteine bzw. Aufgaben (Apps) zu nutzen, zu verändern oder selbst zu erstellen. Die Aufgaben können zum Teil mit Audiodateien barrierefrei gestaltet werden. Eine Einbettung in LMS ist per iFrame oder als Scorm möglich.
H5P
Bei den meisten Übungen ist es möglich, gestufte Hilfen bzw. Tipps für die Lösung zu hinterlegen. Unterschiedliche Zugänge durch Visualisierung, Audio und Video und können dadurch weitgehend barrierefrei gestaltet und angeboten werden. Die vielseitige Umsetzung in motivierenden Präsentationsformen durch interaktive Videos, Quizze oder Spiele entspricht im Sinne von Gamification den Interessen der Lernenden.
"Durch Variabilität und Wechsel zwischen Darstellungsformen wird Lernenden in digitalen Lernumgebungen ermöglicht, sich Lerngegenstände über verschiedene Repräsentationsformen - z.B. enaktiv, ikonisch, symbolisch oder auditiv, visuell, haptisch - zu erschließen. Durch Anschaulichkeit und Multimedialität können Lerngegenstände erfahrbarer, (be)greifbarer und lebensnäher dargestellt werden." (KMK Ergänzung, S. 10)
★ ★ Bei der Übung Drag and Drop werden Textschnipsel oder Bilder, Wörter, kurze Sätze in Lösungsfelder gezogen. Durch den Einsatz von Bildern wird diese Übung sehr barrierearm und motivierend.
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Selbststeuerung
Begriffsklärung
Unter Selbststeuerung versteht man die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu beobachten, zu bewerten, gezielt zu verstärken und eigene Ziele entsprechend auszurichten.
Im Umgang mit Digitalität nach konstruktivistischen Prinzipien sind neben der Selbststeuerung beim Erschließen von Lerninhalten aber auch die Selbststeuerung von Lernvorgängen im Rahmen sich verändernder Lernpraxis von Bedeutung. Exemplarisch bieten Lernpfade den Lernenden die Möglichkeit, selbstgesteuert und im eigenen Tempo zu lernen. Mit Hilfe von Lernpfaden können Lernwege vorgegeben und Lerneinheiten strukturiert und multimedial aufbereitet werden. Außerdem ermöglichen Lernpfade, durch verschiedene Schwierigkeitsstufen zu differenzieren.
innerhalb LMS
Innerhalb von LMS gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Lernpfade zu erstellen:
- ★ mit Aktivitätsabschluss und Voraussetzungen
- ★ mit Verlinkungen
- ★★ mit Gruppenwahl
- ★★★ mit der Aktivität Lektion
- ★★★ mit der Aktivität Lernlandkarte
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
H5P
★ ★ ★ Mithilfe des Inhaltstyps Branching Scenario kann den Lernenden ein verzweigtes Lernangebot unterbreitet werden, bei dem sie selbst einen für sie geeigneten Weg wählen können.
★ ★ Lernende können über das Documentation Tool eigene Ziele formulieren und ihren Lernprozess selbst bewerten. Sie können dabei jeweils ihre eigenen Schwerpunkte eintragen. Schließlich ist es möglich, dass die Lernenden ihr fertiges Dokument speichern.
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Strukturierung
Begriffsklärung
Der Einsatz digitaler Medien kann das Lehren und Lernen vielfältig strukturieren und somit helfen, Komplexität zu beherrschen. Unter intelligenten tutoriellen Systemen (ITS) versteht man digitale Anwendungen, die Lernende durch sämtliche Schritte einer Problemlösung führen, indem sie je nach Bedarf Hinweise und Rückmeldungen geben, wobei sie auf Datenbanken mit Expertenwissen zurückgreifen. Intelligente Lernmanagementsysteme (wie LMS) dienen als softwarebasierte Plattformen, die Lehrkräfte z.B. bei der Strukturierung durch Steuerung, Sicherung und Messung von Lernfortschritten in ihren Unterrichtsklassen unterstützen können.
Die Einteilung in und Zuteilung der Lernenden zu Gruppen ermöglicht eine differenzierte Aufgabenverteilung durch die Lehrkraft. Lernende können dadurch an unterschiedlich komplexen Aufgaben arbeiten.
Lerneinheiten können z.B. erst bei Erreichen einer bestimmten Prozent- bzw. Punktzahl verfügbar gemacht bzw. freigeschaltet werden.
Hinsichtlich der Vermittlung von Lerninhalten können z.B. Aufgaben und Lösungen mithilfe digitaler Lernwerkzeuge individuell unterteilt werden, sodass sie mühelos geübt und bewertet werden können.Digitale Medien können auch zur Strukturierung von Flipped Classroom eingesetzt werden.
innerhalb LMS
In LMS ist es durch die Wahl und visuelle Gestaltung des Kursformates (z.B. Grid oder Kachelformat) gut möglich, Kurse zu strukturieren und übersichtlich zu gestalten. Die Anzahl der Einträge ist nicht eingeschränkt und kann jederzeit erweitert oder verkürzt werden. LMS kann zur Datenanalytik eingesetzt werden, da es die Nutzung der Plattform durch die Lernenden analysiert: wann diese sich einloggen, was sie tun, welche Aufgaben bearbeitet wurden oder auf welche Links sie klicken.
★ ★ Die Aktivität Datenbank erlaubt es, unbegrenzt viele Einträge zu allen vorstellbaren Themen anzulegen, anzusehen, zu sammeln, zu präsentieren und zu durchsuchen. Das Format und die Struktur der Einträge ist vom Umfang her unbeschränkt und beinhaltet Bilder, Dateien, Links/URL, Zahlen und Texte sowie vieles mehr. Die Einträge können in anderen Tabellen und in allen Aktivitäten im Kurs verlinkt werden, wenn die automatische Verlinkung aktiviert wird.
★★★Die Aktivität Lektion ist eine Zusammenstellung aus mehreren Seiten, die untereinander verlinkt sind.
Der bzw. die Lernende wird strukturiert von einer Seite zur nächsten geleitet oder ihm wird eine Auswahlmöglichkeit aus mehreren Seiten gegeben. Unter anderem gibt es Frage-Seiten die abhängig von der Antwort auf eine andere Seite verweisen.
Eine Lernlandkarte ermöglicht eine optische Aufbereitung einer Lektion.
★ Über das Einstellen entsprechender Voraussetzungen wird es ermöglicht, „Wenn-Dann-Beziehungen“ zu formulieren. Die nächste Ressource wird dann z.B. erst bei Erreichen einer bestimmten Prozent- bzw. Punktzahl oder nach Abschluss einer vorher festgelegten Aktivität verfügbar gemacht bzw. freigeschaltet.
★ ★ Die Einteilung in und Zuteilung der Lernenden zu Gruppen ermöglicht eine differenzierte Aufgabenverteilung durch die Lehrkraft. Lernende können dadurch im selben Kurs an unterschiedlich komplexen Aufgaben arbeiten.
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
H5P
★★ Durch das Documentation Tool wird eine Online-Lernumgebung geschaffen, in der Lernende Schritt für Schritt durch eine bestimmte Herausforderung geleitet werden. Beispielsweise können die Lernenden im vorliegenden Zusammenhang durch eine Reihe von Reflexionsfragen geführt werden. Am Ende können sie die einzelnen Antworten als vollständiges Dokument herunterladen.
★★ Der Aufgabentyp Essay erlaubt es, Schülerinnen und Schüler beim Schreiben von Texten automatisch zu unterstützen. Essay wertet vorgegebene Stichwörter aus. Diese können unterschiedlich gewichtet werden und es ist möglich, für ein Stichwort mehrere Alternativen anzugeben. Neben einer reinen Punktevergabe erlaubt es Essay auch, die gewählten Stichwörter zu kommentieren. Sowohl für das Vorhandensein wie das Fehlen eines Stichwortes kann jeweils eine Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler erfolgen.
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Herausforderungen
Ablenkungspotenzial
Multimediale Inhalte können auch dazu führen, dass sie vom eigentlichen Inhalt ablenken.
-> Klare Struktur der Aufgaben und ein adäquates Anspruchsniveau dienen der Konzentration.
-> Visualisierung der Lernfortschritte helfen bei der gezielten Bearbeitung.
Barrierefreiheit
Fehlende Barrierefreiheit kann dazu führen, dass leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu wenig gefordert und gefördert werden.
-> Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen individuellen Lösungsmöglichkeiten stärken ggf. die Leistungsmotivation und die Eigenverantwortung.
Fehleinschätzung der Lernvoraussetzungen
Fehleinschätzungen bei Gruppenzuordnungen durch die Lehrperson können dazu führen, dass die Anforderungen nicht passen. Feste Gruppeneinteilungen verhindern z.T. eine realistische Selbsteinschätzung der eigenen Leistung durch die Lernenden.
-> Eine intensive Diagnose der Lernvoraussetzungen und der Eingangsvoraussetzungen sind wichtig.
-> Es sollte den Lernenden ermöglicht werden, Gruppen nach eigener Einschätzung zu wählen bzw. zu wechseln.
Stigmatisierung
Gruppeneinteilung / Zuordnung zu "Fördergruppen" können stigmatisierend wirken.
Diese Problematik kann in jeglichem differenzierten Unterricht zum Tragen kommen. Es ist daher erforderlich, kontinuierlich an einem positiven Klassenklima zu arbeiten, in dem die unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Lernenden gleichermaßen wertgeschätzt werden.
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